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Fallverstehen in Theorie und Praxis

Hier wird eine leicht überarbeitete Fassung von Kapitel 1.8 der Studie: Drei Modi des Fallverstehens – ‚Krise‘ als Ursprung von Erkenntnis, dargelegt. Der Zweck der Ausführungen besteht darin, auf Besonderheiten des Fallverstehens in der Theoriesprache und der Methodik der Objektiven Hermeneutik hinzuweisen und dies auch an einem Ausschnitt des Datenmaterials zu demonstrieren . Das Ungewöhnliche am Fallverstehen der Objektiven Hermeneutik besteht darin, dass Fallverstehen nicht als Privileg von Wissenschaftler*innen oder anderen herausgehobenen Experten*innen gedacht wird, sondern alle Subjekte, die ‚Krisen‘ bewältigen (und reflektieren), entfalten in ihrer Praxis Formen (Modi) des Fallverstehens. Diese jeweiligen Modi des Fallverstehens werden von der Objektiven Hermeneutik grundsätzlich auf Augenhöhe gesehen, indem und insofern sie vom Subjekt, das eine ‚Krise‘ meistert, autonom verantwortet, reflektiert und in ihre weitere Praxis integriert werden. Dabei werden von den Erkenntnissubjekten vertraute Pfade der ‚Routine‘, auf denen man zu scheitern droht, verlassen. (Mehr dazu findet sich zum Beispiel im Glossar zur Studie.)

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