(Davor: Die Szene der Dreiergruppe – Eine Einheit mit großen Unterschieden)
Allem Anschein nach ist in der Gestaltung der Dreiergruppe ein komplexes Geschehen, an dem die Gestalterin dieses Blattes Erna auch als Hauptperson (Reiterin) neben anderen wichtigen Akteurinnen (Pferd und Person am Rande) beteiligt ist, von ihr selbst zur Darstellung gebracht.
Mehr noch, obwohl ein Bild im Grunde nur einen Augenblick, eine Momentaufnahme zeigen kann, weist gerade dieses Bildsegment über die Beschränkungen, die mit einer Bildfläche grundsätzlich gegeben sind, hinaus:
- Dieses Bild einer in mancher Hinsicht auch unbeholfenen Schulanfängerin birgt suggestiv einladende kommunikative Züge. Zwei der drei Gestalten lächeln zu den Bildbetrachter*innen, suchen suggestiv (als Betrachter fühle ich mich einbezogen und ‚angesprochen‘) nach dem Blickkontakt mit ihren Betrachter*innen.
- Gemeinsam und kooperativ bringen die drei Gestalten im Bild bzw. Bildausschnitt eine Pose zur Darstellung, an der die Betrachter*innen Gefallen finden mögen, was ja auch für die Proponentinnen (Reiterin, Pferd, Pferdeführerin) selbst zutreffend erscheint.
Zur Verwendung der Bezeichnung ‚Proponentin‘
Die Bezeichnung ‚Proponentin‘ wird einerseits in Anlehnung an die Bedeutung des lateinischen Wortursprungs ‚proponere‘ verwendet, unter anderem: öffentlich vorlegen, erzählen, oder sich vorstellen (vgl. Stowasser 1991). Andererseits wird ‚Proponentin‘ im Sinne einer dialogischen Subjekt-Subjekt-Objekt-Erkenntnis im Unterschied zu solipsistischer Subjekt-Objekt-Erkenntnis verwendet (Oevermann 2016, S. 52-59). Also wird hier mit ‚Proponentin‘ die initiierende Teilnehmerin eines Dialogs bezeichnet. Dieser Dialog kann auch mit einer Pose angestoßen werden.
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