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‚Die Sache selbst‘ – ‚natürliche Protokolle‘ (6.10.2)

(Davor: Ein „vollständig veränderter Strukturbegriff“ (6.10.1))


Die Zuwendung zur „Sache selbst“ vollzieht die objektive Hermeneutik möglichst durch die Konzentration auf sogenannte „natürliche Protokolle“, die die Lebenspraxis selbst produziert und „aufzeichnet“. So kann die vorliegende Studie auf Arbeiten, die das Mädchen Erna selbst (ohne Zutun des Forschers) angefertigt, und (als Werk) editiert hat, zugreifen, um darin sowohl „Besonderes“ (das zum Beispiel nur dieses Mädchen betrifft) wie auch „Allgemeines“ (das zum Beispiel auch etwas Allgemeines über Sozialisation vor der Schulzeit aussagt) freizulegen. 

Dieser proklamierte Anspruch gewinnt letztlich aus dem Gesamtwerk Oevermanns Gewicht, in dem gezeigt werden kann, dass die Methodik der objektiven Hermeneutik auf vielen Gebieten Strukturtheorien gefruchtet hat (vgl. Kapitel 1.7 und 1.8).