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These 3: Prekäre pädagogische Initiativen – Fallverstehen

Dort, wo bereits entsprechende pädagogische Initiativen (zur Unterstützung von Kindern in reflexiven, autonomen Bildungsprozessen und zum Schaffen weitgehend selbständiger, für sich sprechender, letztlich dialogischer Werke) bestehen, drohen diese immer wieder unterzugehen oder missverstanden zu werden, solange sie nicht fallweise in ihren Konstitutionsprozessen und Strukturen erkannt bzw. rekonstruiert werden.

Dies wird von Oevermann als „Professionalisierungsbedürftigkeit“ pädagogischer Berufe bezeichnet und ausgeführt (siehe Kapitel 2.5.6). Zu diesem vertieften Verständnis von Bildungsprozessen wie auch zu deren Unterstützung ist eine fallrekonstruktive Wissenschaft erforderlich. Dabei knüpft sie an naturwüchsiges und in der pädagogischen Praxis naturwüchsig professionalisiertes Fallverstehen an – expliziert dieses – und kann auf diese Weise eine wichtige Rolle für das Begreifen des Problems sowie für dessen Lösung bereitstellen (die angesprochenen drei Modi des Fallverstehens sind in Kapitel 1.8 sowie 1.10.8 genauer ausgeführt).