Die in den Thesen 1 bis 3 postulierte Möglichkeits- und Problemkonstellation ist von großer Tragweite und Relevanz, denn sie betrifft im Grunde alle sich bildenden (jungen) Menschen sowohl individuell als auch mit ihren Peergroups, vor allem aber Kinder aus sogenannten bildungsbenachteiligten Milieus, und schließlich das Bildungswesen mit seinen Stakeholdern insgesamt. Vielerlei fruchtlose und zu den genannten Möglichkeiten kontraproduktive Steuerungsimpulse, Reformen und andere Maßnahmen werden laufend gesetzt, die überdies das Vertrauen in Bildungsinstitutionen aber auch in die je eigenen Bildungsmöglichkeiten untergraben. Entscheidend für das Bildungswesen als Handlungssubjekt ist also, die Voraussetzung für jene Professionalität zu schaffen, mit der der eigene Wirkungsbereich (Bildung) angemessen zu verstehen und zu betreiben ist.
Diese ersten vier Thesen zur Möglichkeits- und Problemkonstellation sind von der für die Studie initialen Präsentation der „Kompetenzmappe“ durch die Schulleiterin Maria T. inspiriert. Dabei wird anhand von „Zeichnungen und Reflexionsblättern“ aus der Mappe Ernas, eines Mädchens in ihrer Schule, sowohl das pädagogische Konzept (Kompetenzmappe) als auch eine Periode der Bildungsbiografie Ernas vorgestellt (Kapitel 3).