Fallrekonstruktion.net

These 6 zur Konstitution und Rekonstruktion von Lebenspraxis und Autonomie

UnterAutonomie wird in diesem Zusammenhang verstanden, dass das Subjekt in seiner Lebenspraxis immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt ist und dadurch in Krisen gerät, für die ihm (noch) keine bewährten Lösungen als ‚Routinen‘ zur Verfügung stehen. Obwohl das Subjekt also nicht auf Routinen zurückgreifen kann, ist es dennoch zum Handeln gefordert, und setzt sich dabei einem Risiko aus. In solchen lebenspraktischen Vollzügen in eine ungewisse Zukunft bildet sich das Subjekt in seiner Autonomie. Durch reflexive und dialogische Auseinandersetzungen mit den Folgen seiner eigenen Lebenspraxis wird dem Subjekt sein eigener Weg, seine eigene Autonomie, sein Selbst in der Gemeinschaft und der Welt zunehmend reflexiv bewusst. Es bildet sich in seiner Autonomie, sich seiner Autonomie und seiner Lebenspraxis reflexiv bewusst werdend. Dieser Prozess kann mit der Objektiven Hermeneutik (Oevermann 1996, 1996a, 2000, 2000a, 2002, 2004, 2013, 2016) mittels sequenzanalytischer Fallrekonstruktion im analytischen Paradigma von ‚Krise‘ und ‚Routine‘ an Ausdrucksgestalten als Manifestationen der Lebenspraxis untersucht werden.