(Davor: Resümee zu Blatt 6.5.2013: ‚Dromeda‘ und CONCLUSIO (Teil 2 von 3) – Validierung der Fallstruktur)
In Teil 1 und 2 der Conclusio im Rahmen der Resümees zu Blatt 22.1.2014: ‚Lui‘ und zu Blatt 6.5.2013: ‚Dromeda‘, lag der Fokus auf der Validierung der postulierten Fallstruktur einer autonom ‚etablierten‘ Schülerin, deren Inhalt und Nachhaltigkeit. Wenig (ausdrückliche) Beachtung fand bislang die ebenfalls postulierte Lösung des Falles. Sie wurde erst in Argument 11 (von 15) des finalen Postulats formuliert, und zwar nachdemalle drei Forschungsfragen in den Argumenten 8 bis 10 als beantwortet eingestuft waren:
Kumulativ, also nicht nur in Bezug auf jene Ausführungen, die auf der Rekonstruktion von Blatt 18.10.2013: ‚Land Des Rechnens‘, beruhen, sondern auch in Bezug auf weitere in der Studie bereits untersuchte Blätter (siehe Kapitel 2, insbesondere die Resümees in Kapitel 2.3.11 und 2.6.3), wird somit die Fallstruktur einer autonom ‚etablierten’ Schülerin bekräftigt – und als Lösung des Falles postuliert. Erna hat also autonom eine dialogisch kooperative Haltung bzw. Struktur entwickelt, mit der sie den formalen, rollenförmigen Anforderungen des Schulwesens, einschließlich der paradoxen Aufforderung selbständig, kritisch und reflexiv zu sein, autonom begegnet (RESÜMEE – Postulat zur entdeckten Fallstruktur bzw. Kapitel 4.11.2).
Nach diesem Argument 11 des finalen Postulats hat die Validierung in Form der Ausweitung der Studie stattgefunden, die zunehmend fokussierte Rekonstruktion wurde also bis zur ‚Sättigung‘ fortgesetzt.
Nun. – Wenn der Fall der Studie tatsächlich gelöst ist, dann müsste sich das einigermaßen kurz und bündig sagen lassen. Dies gilt sowohl für (1.) die Fragestellungen, die den Fall konstituiert hatten, als auch für (2.) die Lösung dieses Falles, die mit dem finalen Postulat behauptet wird:
- In Kapitel 1.3 wurden die Forschungsfragen vorgestellt und auch kurzgefasst. Mit ihrer Hilfe wurde der Fall konstituiert:
- Mit der Forschungsfrage 1 wird nach (1a) werkimmanenter Prägnanz Ausschau gehalten und sodann weitergefragt, inwiefern (1b) Autonomie daran beteiligt ist.
- Mit der Forschungsfrage 2 wird sodann die Prämisse hinterfragt: Bringen Kinder eine grundlegende Kompetenz (im Sinne einer Kommunikations-, Reflexions-, Lösungs- und Werkkompetenz) bereits in die Schule mit? Und wird sie dort geschätzt?
- Mit der Forschungsfrage 3 wird schließlich ein Zwischenergebnis der Studie aufgegriffen und gefragt: Bewährt sich das Schulkind im Spannungsfeld konträrer Kompetenzverständnisse, also zwischen familiär diffusem Vertrauen und rollenförmiger, formaler Anforderung?
- Nun kann die Lösung des Falles vorgestellt werden:
- Im Praxisrahmen ihrer Schule (repräsentiert durch die Schulleiterin Maria T., siehe Kapitel 3) gestaltet und formuliert Erna bereits ab der ersten Schulwochen
- prägnante Reflexionsblätter zu ihren Lern- und Bildungserfahrungen und Fortschritten
- sie zeugen von Autonomie, denn in diesen von Erna signierten Blättern stellt sie in den Medien Farbe, Zeichnung bzw. Bild sowie Schriftsprache authentisch und kommunikativ einladend ihre Erfahrungen dar. Von Ernas Reflexionsblättern geht eine suggestive Einladung aus, gemeinsam mit ihr die Rätsel ihrer Welt zu sehen – und vielleicht auch zu lösen.
- Immer wieder – nicht nur durch die in der Schullaufbahn sehr frühen Werke (Kapitel 2) – wird klar: ihr Schaffen beruht auf (familiärer) Sozialisation vor ihrer Schulzeit (siehe auch Exkurs 3). Die Grundschülerin Erna bringt also eine grundlegende Kompetenz in die Lern und Bildungsprozesse in der Schule ein.
- Mit den formalen Herausforderungen und Anforderungen der Schule kommt sie – aufgrund ihrer mitgebrachten zuversichtlichen Haltung einer dialogisch kooperativen Proponentin – gut zurecht (zur Verwendung der Bezeichnung ‚Proponentin‘ führt der Link: Zur Dynamik dieses Bildes). In ihren Reflexionsblättern ist ihre Haltung als Suggestion zu spüren, die gleichzeitig zu Dialog, Kooperation und gemeinsamer Problemlösung einlädt – wie Erna auch gerne derartige Einladungen (sie werden an dieser Schule gelebt) annimmt; auch dann, wenn sie schwierige, typisch schulische, Vorgaben enthalten.
- Im Praxisrahmen ihrer Schule (repräsentiert durch die Schulleiterin Maria T., siehe Kapitel 3) gestaltet und formuliert Erna bereits ab der ersten Schulwochen
(Weiter zu: Schlussgedanke)